Was ist die Temu Einfuhrsteuer?
Die Temu Einfuhrsteuer ist ein zentraler Begriff für alle Verbraucher in Deutschland, die regelmäßig Produkte über internationale Online-Plattformen bestellen. Temu, als wachsender E-Commerce-Anbieter mit Sitz in China, ermöglicht extrem günstige Preise. Doch sobald Waren aus einem Nicht-EU-Land eingeführt werden, greifen bestimmte steuerliche Regelungen. Die Temu Einfuhrsteuer umfasst in der Regel die Einfuhrumsatzsteuer und gegebenenfalls zusätzliche Zollabgaben, abhängig vom Warenwert und der Produktkategorie.
Viele Käufer gehen davon aus, dass kleine Bestellungen automatisch steuerfrei sind. Diese Annahme ist seit der Abschaffung der Freigrenze für Sendungen unter 22 Euro im Juli 2021 nicht mehr korrekt. Jede Warensendung unterliegt prinzipiell der Temu Einfuhrsteuer, auch wenn in vielen Fällen der Händler die Kosten bereits im Voraus übernimmt. Genau hier entsteht Verwirrung, denn nicht alle Bestellungen werden gleich behandelt.
Was ist die Temu Einfuhrsteuer?
Wie wird die Temu Einfuhrsteuer berechnet?
Die Berechnung der Temu Einfuhrsteuer richtet sich primär nach dem Warenwert inklusive Versandkosten. Bei einem Gesamtwert bis 150 Euro fällt in der Regel nur die Einfuhrumsatzsteuer an. Diese entspricht dem deutschen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent oder 7 Prozent bei bestimmten Produktkategorien. Ab einem Warenwert von über 150 Euro können zusätzlich Zölle erhoben werden, deren Höhe je nach Produktart variiert.
Ein Beispiel verdeutlicht den Vorgang: Wird ein Kleidungsstück für 50 Euro bestellt, berechnet sich die Temu Einfuhrsteuer auf Basis des Nettowertes plus Versand. Wird ein Wert von 55 Euro zugrunde gelegt, ergibt sich bei einem Steuersatz von 19 Prozent eine Einfuhrsteuer von 10,45 Euro. In vielen Fällen übernimmt Temu diese Abgabe bereits während des Bestellvorgangs, was auf der Rechnung als „Steuern und Gebühren“ ausgewiesen wird. Käufer sollten prüfen, ob dieser Hinweis vorhanden ist, um spätere Überraschungen bei der Zustellung zu vermeiden.
Zahlt Temu die Einfuhrsteuer automatisch?
Diese Frage sorgt für Unsicherheit. Temu wirbt häufig damit, dass alle Steuern und Gebühren bereits im Kaufpreis enthalten seien. Tatsächlich greift Temu für viele Bestellungen auf das sogenannte IOSS-Verfahren zurück, bei dem die Temu Einfuhrsteuer automatisch an den deutschen Staat abgeführt wird. Allerdings gilt dies nicht für jede Warensendung. Wenn der Händler nicht am IOSS-Verfahren teilnimmt oder der Warenwert bestimmte Grenzen überschreitet, kann der Paketdienst die Temu Einfuhrsteuer bei Lieferung nachträglich einfordern.
Für den Verbraucher bedeutet dies, dass genau geprüft werden sollte, ob im Bestellprozess ein Hinweis auf bereits enthaltene Steuern erscheint. Fehlt diese Information, ist Vorsicht geboten. In solchen Fällen kann die Deutsche Post oder ein Kurierdienst eine zusätzliche Servicepauschale erheben, was die Temu Einfuhrsteuer erheblich verteuern kann.
Zahlt Temu die Einfuhrsteuer automatisch?
Risiken bei Nichtzahlung der Temu Einfuhrsteuer
Wird die Temu Einfuhrsteuer nicht ordnungsgemäß abgeführt, kann dies zur Verzögerung oder sogar Rücksendung der Ware führen. In manchen Fällen behält der Zoll die Sendung so lange ein, bis der Empfänger die Zahlung leistet. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, wird das Paket zurückgeschickt. Besonders problematisch wird es, wenn unklar ist, wer für die Zahlung verantwortlich ist. Wird die Temu Einfuhrsteuer nicht automatisch abgeführt, trägt immer der Empfänger die Verantwortung.
Wie lässt sich die Temu Einfuhrsteuer vermeiden oder minimieren?
Bestellung in kleineren Einheiten
Eine effektive Methode, um die Temu Einfuhrsteuer gering zu halten, ist die Aufteilung größerer Bestellungen in kleinere Sendungen. Auch wenn die Freigrenze offiziell abgeschafft wurde, sorgt eine niedrigere Gesamtsumme dafür, dass zusätzliche Abgaben wie Zölle unwahrscheinlicher werden.
Produkte mit klarer Steuerkennzeichnung wählen
Viele Artikel auf Temu sind bereits mit dem Hinweis versehen, dass Steuern inbegriffen seien. Käufer sollten gezielt nach solchen Produkten suchen, um zusätzliche Forderungen zu vermeiden.
Keine Expressdienste nutzen
Paketdienste wie DHL Express berechnen häufig hohe Bearbeitungsgebühren im Zuge der Steuerabwicklung. Wer Standardversand wählt, reduziert die Wahrscheinlichkeit solcher Zusatzkosten.
Wie lässt sich die Temu Einfuhrsteuer vermeiden oder minimieren?
Temu Einfuhrsteuer bei Rücksendungen
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, betrifft Rücksendungen. Wurde die Temu Einfuhrsteuer ursprünglich gezahlt, stellt sich die Frage nach einer möglichen Rückerstattung. Grundsätzlich ist eine Rückerstattung möglich, jedoch nur, wenn der Nachweis erbracht wird, dass die Ware tatsächlich wieder ausgeführt wurde. Dieser Prozess ist aufwendig und lohnt sich meist nur bei höherwertigen Artikeln. Zudem sind die Rücksendekosten häufig nicht im Preis enthalten und müssen vom Käufer getragen werden.
Lohnt sich der Einkauf trotz Temu Einfuhrsteuer?
Obwohl die Temu Einfuhrsteuer zusätzliche Kosten verursachen kann, lohnt sich der Einkauf häufig dennoch. Der Grund liegt in den extrem niedrigen Grundpreisen vieler Produkte. Selbst mit Steuern bleibt der Gesamtpreis oft unter dem Niveau vergleichbarer Artikel in deutschen Geschäften. Dennoch sollten Verbraucher bewusst einkaufen und die steuerlichen Rahmenbedingungen kennen, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Fazit zur Temu Einfuhrsteuer
Die Temu Einfuhrsteuer ist ein unvermeidbarer Bestandteil beim internationalen Online-Shopping. Wer ihre Funktionsweise versteht und beim Kauf auf klare Steuerangaben achtet, kann problemlos und ohne böse Überraschungen bestellen. Entscheidend ist die Transparenz: Käufer sollten sich nicht ausschließlich auf Werbeaussagen verlassen, sondern eigenständig prüfen, ob die Temu Einfuhrsteuer bereits im Preis enthalten ist. Mit dieser Vorsicht bleibt Temu weiterhin eine attraktive Einkaufsplattform – selbst unter Berücksichtigung der Temu Einfuhrsteuer.
